Von zwei unterschiedlichen Schnüfflern - "Un-Sinn" eines Vergleichs

Eigentlich ist ein Vergleich von derart unterschiedlich konzipierten Teilen wie Geruchssinn und Gassensor gar nicht möglich. Und trotzdem – vielleicht ist genau das die Herausforderung: Welches Teil schnüffelt bei welchem Kontext besser? Geruchssinn oder Gassensor? Oder ist bereits die gestellte Frage „un-sinn“?

Kleine Quizfrage: Welches Geräusch bzw. welcher Ton gehört zu welchem Sensor?

   

 

Haupteinsatzgebiet der hier gezeigten Sensor-Beispiele ist der Zulauf einer Kläranlage (Abwasserreinigungsanlage oder ARA). Gelangt z.B. aufgrund eines Benzinunfalls die leicht entzündliche Flüssigkeit (Bildung von hochexplosiven Dämpfen, die über der Wasseroberfläche „mitfliessen“) via Kanalisation in den Eingangsbereich einer ARA, besteht höchste Explosionsgefahr. Ein Funke  oder eine elektrostatische Entladung kann die Benzindämpfe entzünden und zu einer heftigen Explosion führen. Im schlimmsten Fall sind Menschenleben gefährdet und die ARA zerstört. Folglich würden die Abwässer über eine längere Zeit ungeklärt in die Gewässer fliessen und eine weitreichende Umweltverschmutzung verursachen. Veranschaulicht werden die Folgen im 10vor10-Filmbeitrag vom 8. März 1994 auf youtube.com „Grossereignis Zürich-Affoltern“.

Lust auf ausführliche Infos und Beispiele zum Thema?  Dann folge doch früher oder später dem Link www.ubub.ch/public/ara-sensor

 

Nun aber endlich zum Un-Sinn-Vergleich:

Nase, Schnüffler, Geruchssinn, Riechwahrnehmung, olfaktorische Wahrnehmung, olfaktorischer Sinn Gassensor, Gasdetektor, Explosimeter,
Gasschnüffler
„Läuft“ in verschiedenen Formen (z.B. bei Schnupfen) - ist bei Tätigkeiten und Ortsveränderungen eingebunden. Läuft nicht weg…aber kann falsch laufen (falsche Einstellung).
Ist immer an vorderster Front! Sitzt im Dunkeln (Kanal) oder knapp über dem Wasser an äusserst unangenehm riechenden Orten.
Einzigartig, nicht ersetzbar (Geruchssinn), jedoch kann die äusserliche Form vom Schönheitschirurgen manipuliert (oder repariert) werden. Austauschbar, kann an-, abgestellt und sogar repariert werden.
Mehr oder weniger emotionsgeladene Alarmauslösung bei Geruchsbelastung. Alarmauslösung erfolgt optisch (Blinklicht vor Ort) sowie akustisch (Sirene auf der Anlage, Meldung via Prozessleitsystem an Pager, Handy).
Hat einen guten Riecher, aber leider ohne UEG-Anzeige! (könnte die "letzte Wahrnehmung" vor der Explosion sein:o( Anzeige UEG (Untere ExplosionsGrenze*) eines bestimmten Stoffes in %, sollte bei 20% UEG (Voralarm) sowie 50% UEG (Hauptalarm) ertönen. >>Spätestens bei 100% davonrennen!

Täuschung möglich, weil ...

>>meidet (un-)bewusst schlecht riechende Orte
>>ist sehr anpassungsfähig, kann sich an ungünstige Zustände gewöhnen
>>Hang zur Unter-/Überschätzung

Anzeige und Alarm versagen, wenn ...

>>die Position nicht stimmt
>>das Teil nicht unter Strom steht
>>falsch kalibriert (geeicht) worden ist

Der Geruch ist direkt mit dem archaischen Teil des Gehirns verknüpft, der in Verbindung mit Gedächtnis und Emotionen steht. Der Gassensor ist an das Prozessleitsystem (PLS) der Anlage angeschlossen, als eines von mehreren tausend motorbetriebenen Komponenten.
Nicht immer vor Ort Immer vor Ort

 * Explosionsgrenze: In Gemischen von brennbaren Gasen und Dämpfen mit Luft kann eine selbständige Verbrennung oder Explosion nur innerhalb eines gewissen Konzentrationsbereichs ablaufen, d.h. zwischen der unteren und der oberen Explosionsgrenze. 

Und nun zum Schluss zurück zur Anfangsfrage – welches Teil schnüffelt bei welchem Kontext „un-sinnig“ gut? Zwar hat der Mensch einerseits die Nase (schnüffeln, alarmieren, evtl. wegrennen) und andererseits die Hände (Gassensor richtig positionieren, kalibrieren und in das Gesamtsystem einbinden) im Spiel. Aber welcher Mensch schnüffelt schon gerne ohne UEG-Anzeige permanent vor Ort am stinkenden Zulaufkanal einer ARA, dort wo „un-sinnige“ Stoffe durchfliessen?

 

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